Hypothek Lehrermangel
Der eklatante Lehrermangel, der sich in Deutschland auch für die nächsten Jahre abzeichnet, veranlasst viele Bundesländer, Seiteneinsteiger anzuwerben, um die Versorgung der Schulen abzusichern. Die mangelnde pädagogisch-psychologische und didaktische Ausbildung der Bewerberinnen und Bewerber stellt für die KEG Deutschlands eine Hypothek auf die Zukunft unserer Kinder dar. Andererseits ist es auch eine Frage der Fairness gegenüber den Menschen, die in den Beruf als Lehrkraft einsteigen wollen, Sie angemessen zu qualifizieren und im Berufseinstieg zu begleiten.
Dies wurde auch beim kürzlichen Jahresgespräch der KMK mit den Verbänden in Berlin deutlich, wo dieses Thema eines der beiden Leitanliegen des Gesprächs war (Foto vom Gespräch am 15.03.2018).
Die KEG beobachtet mit Sorge die zunehmende Zahl von Quereinsteigern ohne pädagogische Ausbildung in den Lehrberuf. In manchen Bundesländern sind über 60% der neu angestellten Lehrkräfte Personen eine entsprechende grundständige Ausbildung. Gerade in den Eingangsstufen der Grundschule, in denen die Grundlagen für die spätere Lerngeschichte gelegt werden, sind fehlende Kenntnisse in Pädagogik und Psychologie gegenüber den Schülerinnen und Schülern nicht zu verantworten. Werden hier die Weichen falsch gestellt, werden negative Auswirkungen für die Zukunft der betroffenen Kinder billigend in Kauf genommen. Diese mangelnden Kenntnisse sind aber auf für die Einsteiger hinsichtlich ihrer Berufszufriedenheit nach Ansicht der KEG Deutschlands als sehr problematisch einzuschätzen. Gerade im Umgang mit schwierigen Schülerinnen und Schülern, mit den Anforderungen durch Integration und Inklusion sind berufsspezifische Kenntnisse unabdingbar Grundvoraussetzung für verantwortbare Erziehungsarbeit.
Die ausführliche Stellungnahme des Verbandes wird in Kürze über die Verbandszeitschrift publiziert und hier als Download angeboten.