Bundesweites Aufklärungsprojekt zum Schutz vor der Loverboy-Methode an Schulen
Das 2022 entwickelte Aufklärungsprojekt für SchülerInnen zum Schutz vor der sogenannten Loverboy-Methode, welches mit Mitteln des Bundesinnovationsprogramms "Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen" vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wurde, geht in die nächste Runde. Zu Beginn des neuen Schuljahres werden Kultusministerien und Schulen kontaktiert, um für unser Aufklärungsprojekt zu werben.
Ab September 2023 können hier Webinare und Fachkräfteschulungen gebucht werden.
Mit der Loverboy-Methode werden auch heute noch in Deutschland Mädchen und junge Frauen in die Prostitution gedrängt. „Loverboys“ sprechen gezielt Mädchen und junge Frauen an, um sie sexuell auszubeuten und finanziell davon zu profitieren. 20,4% der Betroffenen gaben an, durch die Loverboy-Methode zur Prostitution gezwungen worden zu sein (Bundeskriminalamt 2021). In Deutschland besteht nach wie vor eine große Unwissenheit über die Gefahren der Loverboy-Methode. Das Phänomen betrifft alle Gesellschaftsschichten, da es sich um eine manipulative, vorgetäuschte Liebesbeziehung handelt.
Das digitale Aufklärungs- und Präventionsprojekt wurde entwickelt, um SchülerInnen der Schulklassen 8-10 für dieses Thema zu sensibilisieren, über die Gefahren aufzuklären und konkrete Hilfestellungen und Handlungsempfehlungen zu geben.
Eine zielgruppengerechte Präsentation, Videoclips und eine Gruppenarbeit sollen die SchülerInnen sensibilisieren und befähigen, durch die 90-minütige Lerneinheit die Hintergründe des Mädchen- und Frauenhandels anhand der Loverboy-Methode kennenzulernen und eigene Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Das Online-Webinar soll helfen, sich selbst und andere vor Zwangsprostitution zu schützen.
Um Lehrkräfte und SchulsozialarbeiterInnen bestmöglich auf das Aufklärungsprojekt vorzubereiten, bieten wir eine Online-Schulung an - mit Hintergrundinformationen, Unterstützung bei der Vor- und Nachbereitung im Unterricht und einem Forum zum Erfahrungsaustausch. Dazu stellen wir ein Begleitheft und eine Handreichung zur Verfügung. Ein Überblick über unser Angebot finden Sie hier.
Langfristig möchten wir mit unserem Aufklärungsprojekt so viele Menschen wie möglich erreichen, um sie zu sensibilisieren und vor Zwangsprostitution=Frauenhandel zu schützen.
Berlin, 08.08.2023