Verbale und körperliche Gewalt richten ähnlichen Schaden an

Das Anschreien von Kindern kann genauso schädlich sein wie körperliche oder sexuelle Gewalt. Das hat nun eine Überblicksstudie zur verbalen Gewalt in der Erziehung bestätigt.

Die Forscher haben 170 Studien zur verbalen Gewalt gegenüber Kindern neu ausgewertet. Demnach können das Anschreien von Kindern und Sätze wie „Du bist dumm“, „Du bist faul“ oder „Nie kannst du etwas richtig machen“ bleibende Schäden anrichten. „Kinder glauben alles, was Erwachsene ihnen sagen“, erklärte einer der Studienautoren.

Die Folgen von Beschimpfungen, verbalen Demütigungen oder Drohungen können ein geringes Selbstwertgefühl, Suchtanfälligkeit und ein höheres Risiko für Ängste und Depressionen sein. Eine der untersuchten Studien kam zu dem Ergebnis, dass Kinder, die oft beschimpft und angeschrien wurden, als Erwachsene doppelt so oft Drogen nahmen oder im Gefängnis landeten wie Kinder, die ohne verbale Gewalt aufgewachsen waren. Die Forscher resümierten, Sicherheit, Unterstützung und Fürsorge in der Kindheit seien der Schlüssel zu einer gesunden Entwicklung. Dazu gehörten Erwachsene, die in der Lage seien, mit Kindern auf eine unschädliche Weise zu kommunizieren.

Diese Nachricht wurde am 03.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.