Jahresgespräch mit der Kultusministerkonferenz
Die dbb Bildungsgewerkschaften haben am 14. März 2024 in Berlin aktuelle bildungspolitische Herausforderungen mit den Mitgliedern der Kultusministerkonferenz (KMK) diskutiert.
Die Bundesvorsitzende der KEG, Gerlinde Kohl, machte in der Konferenz darauf aufmerksam, dass es immer bedeutsamer sei, den Lernort Schule multiprofessionell auszugestalten. Neben Lehrkräften sollten Pädagogen, Psychologen, Sozialpädagogen, Erzieherinnen und Erzieher dazu beitragen, dass junge Menschen ihren Lern- und Lebensweg bestmöglich und selbstbestimmt gestalten können. Dafür sei es notwendig, schon in der Lehrkräftebildung die Kompetenz zu entwickeln, gemeinsam mit anderen die Bildung im umfassenden Sinne zu organisieren und neue Lernsettings zu entwickeln. Die heterogene Situation der Schülerinnen und Schüler sowie ihrer Familien verlange heute neue Wege in der Schulbildung. Diese könnten auch dazu beitragen, dass der Lehrerberuf attraktiver wird, da die Arbeit im multiprofessionellen Verbund Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet.
Pressemitteilung:
14.03.2024 | Nr. 20/2024 |
Jahresgespräch mit der KultusministerkonferenzLehrkräftebildung braucht klare Standards |
Die dbb Bildungsgewerkschaften haben am 14. März 2024 in Berlin aktuelle bildungspolitische Herausforderungen mit den Mitgliedern der Kultusministerkonferenz (KMK) diskutiert. |
Vor dem Hintergrund des eklatanten Lehrkräftemangels lag der Fokus des diesjährigen Gesprächs auf der Lehrkräftebildung. „Die erstklassige Ausbildung unserer Lehrkräfte ist von entscheidender Bedeutung für den Bildungserfolg und die gesellschaftliche Teilhabe unseres Nachwuchses“, stellte die stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Simone Fleischmann fest und kritisierte die fortschreitende Deprofessionalisierung der Lehrerausbildung. „Dieser schleichende Prozess gibt allen Anlass zur Sorge. Gerade in Zeiten des Lehrkräftemangels ist es fatal, die Qualitätsstandards in der Lehrkräftebildung abzusenken und die Bildungsqualität weiter zu gefährden.“ Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende der dbb Fachkommission Schule, Bildung und Wissenschaft, betonte: „Die Zweiphasigkeit der akademischen Ausbildung, ein Vorbereitungsdienst von idealerweise 24 und mindestens 18 Monaten sowie das grundsätzliche Festhalten am Zwei-Fach-Lehramtsstudium sind elementare Qualitätspfeiler in der Lehrkräftebildung, an denen nicht gerüttelt werden darf. Ein duales Studium im Sinne der Einphasigkeit lehnen wir entschieden ab.“ Angesichts des mangelbedingten Quer- und Seiteneinstiegs in den Lehrerberuf fordert sie zudem, dass nicht grundständig ausgebildete Lehrkräfte eine Weiterqualifikation durchlaufen, die sie auf das Niveau eines Masterabschlusses oder eines Staatsexamens mit einem anschließenden Referendariat qualifiziert. Fleischmann ergänzte: „Die Bildungsqualität kann nur gesteigert werden, wenn es der Politik gelingt, die Attraktivität und Qualität der Lehrkräftebildung zu verbessern. Dafür stehen wir beim dbb ein.“ Hintergrund Im Jahresgespräch mit der KMK bringen die dbb Bildungsgewerkschaften aktuelle Themen, Probleme und Lösungsansätze in die politische Debatte ein. Der aktuelle Austausch hat mit der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Christine Streichert-Clivot (SPD), Bildungsministerin des Saarlandes, und zahlreichen weiteren Kultusministerinnen und –ministern der Länder stattgefunden.
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